Könntest du uns sagen, wer du bist und wann du deinen Abschluss an der RUB gemacht hast?
Mein Name ist Ramona Rynko – ich habe im Oktober 2011 meinen Master in Maschinenbau mit der Vertiefungsrichtung Werkstoff-Engineering absolviert und anschließend am Lehrstuhl Werkstoffwissenschaft im Februar 2015 promoviert. Zunächst war ich bei einem Automobilzulieferer in der Forschung & Entwicklung im Bereich der Oberflächentechnik tätig. Insgesamt waren es fünf spannende und abwechslungsreiche Jahre in der F&E sowie anschließend über 2 Jahre im Vertrieb als Key Account Manager für einige namhafte deutsche OEMs (Original Equipment Manufacturer).
Wo arbeitest du jetzt?
Heute bin ich bei der Firma Alanod GmbH & Co. KG in Ennepetal als Leitung der Forschungs- und Entwicklungsabteilung tätig. Wir sind spezialisiert auf innovative und high performance Oberflächenbeschichtungen von Bandmetallen. Zum einen stellen wir beispielsweise lackierte Oberflächen für dekorative und technologische Anwendungen wie Möbel- oder Küchenfronten, Fassadenverkleidungen oder Automotive Anwendungen wie Embleme und Zierleisten her.
Zum anderen bieten wir mit aufeinander abgestimmten Eloxal- und PVD-Schichtsystemen (physical vapor deposition) Oberflächenbeschichtungen für den Einsatz als selektiv absorbierendes Material z.B. in Solarkollektoren oder hochreflektierendes Material für die Beleuchtungs- oder Elektronikindustrie.
Was macht du da genau?
Die Tätigkeit als F&E-Leitung ist sehr abwechslungsreich, wie schon die gerade kurz umrissene Darstellung der Verfahren und Industrien, in denen unser Material eingesetzt wird, zeigt. Einen typischen Arbeitstag als solchen gibt es nicht. Verlass ist aber darauf, dass täglich E-Mails geschrieben werden, zum Beispiel zum technischen Support für Kunden, dass Projekt-, Teambesprechungen, Managementmeetings stattfinden und dass ich mit einem tollen und engagierten Team zusammenarbeite.
Bei mir fallen neben Recherche-Arbeiten zu technologischen Entwicklungen am Markt, Messe- und Vortragsbesuchen, Ausstellen auf Messen, Netzwerken natürlich auch administrative Tätigkeiten und Personalthemen an.
Inwieweit hat dich das Studium an der RUB auf deine Berufstätigkeit vorbereitet?
Das Studium an der RUB hat einen guten Grundstein für viele Bereiche und Lebenslagen gelegt. Zum Beispiel wird erlernt, sich genau einzuprägen, wo man sein Fahrzeug in der riesigen Tiefgarage geparkt hat, oder sich in einheitlich aussehenden Gebäuden zurecht zu finden 😉 dies kommt einem auch bei Kundenbesuchen großer Konzerne sehr zugute…
Insgesamt bereitet natürlich das umfangreiche Angebot an Vorlesungen auch innerhalb der Vertiefungsrichtung, die moderne Labor-Ausstattung und Analyseverfahren, die auch in der Industrie Anwendung finden, gut auf die Arbeitswelt in der Entwicklung oder im Projektmanagement vor.
Viele Themen und Begrifflichkeiten, die einem im Berufsalltag begegnen, sind mir bereits durch die Vorlesungen, Fachlabore oder durch die Hiwi-Tätigkeit am Lehrstuhl bekannt gewesen. Selbstverständlich ist auch das eigenständige Arbeiten und eine gewisse Problemlösungskompetenz, wie für Bachelor-, Master-Arbeit oder Dissertation sowie Stressresistenz durch Klausurphasen, eine gute Vorbereitung auf das Arbeitsleben.
Wie schätzt du die Berufsaussichten für RUB-Alumni auf dem Arbeitsmarkt ein?
Die Berufsaussichten für Studierende über alle Institute und Fakultäten der RUB hinweg, schätze ich bei ordentlichem Engagement, Spaß am Studiengang und Durchhaltevermögen sehr positiv ein. Allein durch die Größe beziehungsweise Anzahl der Absolventen über die vergangenen Jahre hat sich ein riesiges Netzwerk, große Reichweite und Bekanntheit der RUB weit über NRW hinaus gebildet.
Maschinenbau überrascht, weil…?
Maschinenbau nur bedingt etwas mit dem Bau von Maschinen zu tun hat – Maschinenbau ist einfach extrem vielseitig. Seit über 8 Jahren beschäftige ich mich mit funktionalen Dünnschichten im µm- und nm-Bereich oder war im Vertrieb tätig…